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Bezirksliga Ost: Ruhmannsfelden und Vornbach dämpfen Erwartungen – Dünne Kader in Osterhofen und Schöfwegnzial und Physis

Eine Woche vor dem Saisonstart (19. bis 21. Juli) hat sich die PNP bei den Klubs der Bezirksliga Ost nach der Stimmungslage erkundigt. Das Resultat: In der Bezirksliga Ost ist eigentlich nichts sicher. Zu ausgeglichen sei die Liga, zu unvorhersehbar die Spielverläufe. Dennoch wagen wir einen ersten Ausblick und stellen in zwei Teilen die 16 Mannschaften vor – im zweiten Teil die Teams von Obernzell bis Waldkirchen.

 

FC Obernzell-Erlau

Zwischenzeitlich Platz 2, am Ende Siebter: Die Kicker aus dem Markt an der Donau haben eine starke erste Saison auf der Bezirksbühne gespielt und daher wird der neue Trainer Jochen Fröschl Veränderungen behutsam anordnen. Er werde eher an „kleinen Stellschrauben“ drehen, um eigene Ideen einzubringen, kündigt der 51-Jährige an. Der Fröschl-Fußball sieht etwas mehr Ballbesitzphasen vor. Die ersten Ergebnisse unter neuer Regie waren vielversprechend: Sechs Testspiele, sechs Siege, darunter ein 7:2 gegen West-Bezirksligist TuS Pfarrkirchen. Aber Fröschl tritt auf die Bremse: „Pfarrkirchen war nicht in Bestbesetzung und die anderen Gegner waren unterklassige Mannschaften.“ Dennoch ist dem Waldkirchner Stützpunkttrainer nicht bang vor dem Abstiegskampf. „Ich kenne diese Situation und muss verhindern, dass sich im Team eine gewisse Zufriedenheit einstellt.“ Schon im Frühjahr ohne den verletzten Co-Spielertrainer und löwenstarken Zweikämpfer Alex Galle ging dem FC-Team die Leichtigkeit etwas verloren. Meister-Kandidaten: Ruhmannsfelden, Osterhofen, Künzing.

 

 

SV Oberpolling

Seit 2019 standen die Oberpollinger am Saisonende immer über den Abstiegsrängen, obwohl sie Jahr für Jahr zu den Außenseitern zählen und regelmäßig Stammspieler wie Mario Enzesberger (SV Gottsdorf) verloren. Heuer sind mit Philipp Triebe (Grafenau), Christoph Brenninger und Daniel Eder gestandene Kicker weggebrochen. „Wir werden versuchen, die Lücken mit jungen Leuten zu schließen“, kündigt einer der beiden Spielertrainer, Jürgen Knödlseder (38), an. Darüber hinaus verstärken mit Stürmer Philipp Seidl (21, noch verletzt) und Drin Miftari (25) zwei externe Neuzugänge den Kader. Knödlseder und sein Partner Alex Starkl (37) stellen sich weiterhin selbst auf, „solange es sein muss“, ergänzt Knödlseder, der erneut einen gnadenlosen Abstiegskampf erwartet. „Die Klasse ist stärker geworden, es wäre schön, wenn wir mal frühzeitig gerettet wären“, wünscht sich der langjährige Landesliga-Fußballer. Meister-Kandidaten: Ruhmanns-felden, Vornbach und Künzing.

 

Spvgg Osterhofen

Der völlig unnötige Abstieg aus der Landesliga hat die Verantwortlichen um Teammanager Helmut Lemberger nicht nur Probleme, sondern auch viel Arbeit beschert. Viele kehrten Osterhofen den Rücken: Ashour Abraham (25, Spvgg GW Deggendorf), Kilian Grabolle (25, TSV Seebach), Elias Höng (25) und Armin Mesic (27, beide SK Schärding/Österreich), Samuel Höng (21, 1.FC Passau) und Florian Leister (21, Spvgg Niederalteich), zudem schon länger bekannt Stefan Lemberger (25, Spvgg Hankofen-Hailing) und Hannes Hobelsberger (21, FC Sturm Hauzenberg). Wieder stöberten die Macher der Spielvereinigung in den unteren Klassen, holten Felix Gierl (25), Dominik Breu (22, beide SV Neuhausen-Offenberg) und Marco Baumgartner (28, SV Zenting). Königstransfer ist Rückkehrer Denis Sharankov (32, SC Zwiesel). Samuel Atto (19, FC Dingolfing U19) und Nikolas Kruska (18, FC Alkofen U19) komplettieren die Liste an Neuzugängen. Zudem zog man aus dem abgestiegenen Unterbau Alexander Wagner (35) und Nico Wimmer (25) hoch. Aber reicht das, um sich in der Bezirksliga halten zu können? Die Ergebnisse aus den Vorbereitungsspielen sorgen im Lager der Osterhofen für zurückhaltenden Optimismus. „Die Stimmung im Team ist sehr gut. Es macht Spaß, mit der Truppe zu trainieren“, sagt Coach Andreas Stadler, der aufgrund von Verletzungen der Abwehrleute Tim Kraus und Thomas Saller die Fußballschuhe noch schnüren muss. Der Osterhofener Kader ist in der Breite recht dünn. Meister-Kandidaten: Künzing, Hutthurm, Vornbach und Ruhmannsfelden.

 

TSV Regen

Auf eine deutlich ruhigere Saison wie im Vorjahr hofft Sportdirektor Andreas Greil. In der Vorsaison musste der 48-Jährige drei Trainerwechsel (Michael Schaller und Erich Vogl traten zurück) moderieren, sprang zwischenzeitlich selbst als Interimscoach mit Patrick Rott ein. Dazu kam enormes Verletzungspech und dennoch geriet der Klassenerhalt nur ganz kurz in Gefahr. Das ist ein Indiz dafür, was Greil meint, wenn er selbstbewusst sagt: „Wenn wir normal durchkommen, werden wir im gesicherten Mittelfeld langen.“ Mit Pavel Hrubec verpflichtete der TSV einen Ex-Spieler aus Tschechien als Coach und Greil vertraut dem 49-Jährigen: „Nach fünf Wochen Vorbereitung muss ich sagen, dass es eine sehr gute Wahl war, ihn zu holen.“ Hrubec soll junge Spieler zu Leistungsträgern formen und das Talent aus den Spielern „kitzeln“. Wohin die Reise geht, werden Greil, Hrubec und der TSV schnell sehen, denn das Auftaktprogramm ist eine Reifeprüfung: Künzing, Hutthurm, Ruhmannsfelden, Vornbach. Meister-Kandidaten: Künzing, Ruhmannsfelden und Vornbach.

 

Spvgg Ruhmannsfelden

Nach einem Lernjahr in der Landesliga wollen sich die Ruhmannsfeldener wieder im oberen Drittel der Bezirksliga-Rangliste festsetzen. Von Meisterschaft oder sofortigem Wiederaufstieg will Trainer Martin Kress (38) vorerst nichts wissen, „aber eine gute Rolle können wir schon spielen“, meint er. Vielleicht braucht es eine kurze Eingewöhnungszeit, aber der Kader und die Qualität der Spieler geben es her, dass die Lerchenfeldkicker in jedem Spiel selbstbewusst auflaufen können. „Ich hoffe natürlich, dass wir im Vergleich zur Landesliga mehr den Ball haben werden und im vergangenen Jahr dazu gelernt haben, wie man sich gegen gute Verteidiger durchsetzt“, erläutert Kress, der weiter mit Martin Hagengruber (44) als Coach die Spvgg anführt und mit Felix Brunner (20) einen Stürmer aus der Regionalliga (DJK Vilzing) sowie Lucas Fischer (24, TSV Lindberg) und Jonas Eiglmeier (18, eigene Jugend) drei Neuzugänge aufbieten kann. Meister-Kandidaten: Künzing, Vornbach, Hutthurm und Osterhofen.

 

SV Schöfweg

„Irgendwie die Klasse halten“, so formuliert der neue Schöfweger Trainer Andreas Kölbl (38; zuletzt FC Eging) das Saisonziel. Im letzten Jahr benötigte der SVS drei Relegationsspiele, um den Abstieg zu verhindern. Darum redet Kölbl nicht um den heißen Brei herum: Schöfweg ist Außenseiter, hat einen kleinen Kader relativ jungen Alters. Aber: Der SVS ist nach der zurückliegenden Saison krisenerprobt und die Mannschaft hat bewiesen, dass sie den Glauben an den Klassenerhalt nie verliert. Auch wenn mit Dominik Wildfeuer (Auszeit) und Co-Spielertrainer Marcel Eder (Schambeinentzündung) vorerst zwei eigentlich Unersetzliche nicht mit von der Partie sein werden. „Uns ist allen klar, dass die Saison ein hartes Stück Arbeit wird, aber die Spieler sind wissbegierig und sehr, sehr fleißig“, berichtet der Trainer, der nach 32 Jahren auf dem Rasen erstmals von der Seitenlinie aus dirigiert. Meister-Kandidaten: Künzing und Hutthurm.

 

DJK Vornbach

In große Fußstapfen (der Brüder Ruhhammer) tritt der neue Trainer Heiko Schwarz (34, vorher Simbach/Inn), die Vornbacher haben die vergangenen beiden Spielzeiten als Vizemeister und Dritter abgeschlossen. „Daher sind die Erwartungen hoch“, weiß Schwarz. Natürlich wird die DJK auch von der Konkurrenz wieder als Topteam eingestuft. „Den Anspruch haben wir auch und die Jungs wissen, was sie zu leisten imstande sind.“ Dass der Erfolg kein Selbstläufer ist, hat das Team um Kapitän Daniel Fuchs vor einem Jahr erlebt, als es die Vorrunde in der unteren Tabellenhälfte verbrachte. Das will Schwarz heuer vermeiden, muss die Mannschaft aber auf Schlüsselpositionen umbauen, weil Innenverteidiger Luis Hager sowie „Sechser“ Maxi Zöls verletzungs- oder beruflich-bedingt zunächst nicht zur Verfügung stehen. Meister-Kandidaten: Künzing, Ruhmannsfelden und Hutthurm.

 

TSV Waldkirchen

Die zweite Saison nach dem Abstieg aus der Landesliga gehen die Waldkirchner wie die erste an: mit einem Platz im vorderen Mittelfeld würde das Team die Erwartungen vollauf erfüllen. „Es wäre vermessen, Kampfansagen an die Konkurrenz zu machen, wir müssten der Realität ins Auge sehen“, sagt der neue Coach Rudi Damberger. Mit anderen Worten: Der Stabilisierungsprozess in der mit vielen jungen Spielern gespickten Mannschaft ist noch nicht abgeschlossen. Damberger ist mit der Vorbereitung rundum zufrieden, sieht gute Fußballer mit Potenzial „und einen guten Teamspirit“, aber es gilt, immer wieder starke Leistungen abzurufen, damit sich konstant erfolgreiche Ergebnisse einstellen. Zu den Topteams zählt die Waldkirchner jedoch niemand, auch ihr erfahrener Coach stuft andere Klubs, mit etlichen von ihm in der Vergangenheit trainierten Kickern, über eine Saison gesehen stärker ein. Meister-Kandidaten: Hutthurm, Ruhmannsfelden und Vornbach. Künzing.

 

Quelle: pnp.de -- Michael Duschl - Franz Nagl

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Veröffentlichung

Sa, 13. Juli 2024

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