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Bezirksliga-Fußball kostet künftig mehr – und was sonst noch wichtig ist vor der neuen Saison

In zwei Wochen rollen die Bälle wieder in den niederbayerischen Bezirksligen, in der Ost-Staffel eröffnen am Freitagabend Aufsteiger Obernzell-Erlau (gegen Vizemeister Vornbach) und Schöfweg (gegen den Traditionsverein 1. FC Passau) die Spielzeit 2023/24, im Westen empfangen Schierling, Walkertshofen und der VfB Straubing die Teams aus Kelheim, Landau und Dingolfing zum Saison-Halali.

Bei einer Tagung unter der Woche schwor Bezirksspielleiter Richard Sedlmaier alle Vereine auf ein gutes harmonisches Miteinander ein und erklärte Neues, etwa beim Jugendspielrecht. Verabschiedet wurden beim Treffen auch neue Eintrittspreise: So müssen alle Fans für ihre Lieblinge in den Bezirksligen künftig einen Euro mehr zahlen. Eine Übersicht über aktuelle Themen aus den Bezirksligen Ost und West.

 

Die Ligen

Ost: Verlassen mussten die Liga die Absteiger SC Kirchroth, TG Straubing und FC Salzweg, die Spvgg Ruhmannsfelden spielt in der neuen Saison in der Landesliga. Dafür sind neu dabei: TSV Waldkirchen und die drei Aufsteiger FC Obernzell-Erlau, Spvgg Niederalteich und der SV Garham.

West: Gleich fünf neue Mannschaften spielen in der West-Staffel: die Aufsteiger TSV Gangkofen, TV Schierling, FC Oberpöring und FC Walkertshofen sowie Landesliga-Absteiger VfB Straubing. Nicht mehr mit dabei: Neu-Landesligist SV Neufraunhofen, FC-DJK Simbach, DJK Altdorf, Eintracht Landshut und der freiwillig in die A-Klasse abgestiegene TuS Walburgskirchen.

Die Schiedsrichter

„Erstmals in diesem Jahr gibt es keine Regeländerung“, sagte Sedlmaier für den verhinderten Bezirksschiedsrichter-Obmann Robert Fischer. Zur neuen Saison werden die Spesen für die Unparteiischen erhöht, „wir wollen damit zeigen, dass die Leistung des Schiedsrichters mehr wert ist“, sagte Sedlmaier. Denn auch bei den niederbayerischen Schiedsrichtern gibt‘s Nachwuchs-Sorgen, was laut Kreisspielleiter West Herbert Hasak am letzten Spieltag im niederbayerischen Fußball dazu führte, dass „da teils abenteuerliche Kombinationen ein Spiel leiten mussten“.

Bezirksspielleiter Sedlmaier schlug deshalb vor, den letzten Spieltag – geplant am Pfingstsamstag (18. Mai 2024) – auf Freitagabend zu verlegen. Die Vereine wurden dazu aufgefordert, sich in Bälde zu diesem Thema zu äußern, möglich ist nach den Worten von Sedlmaier da auch, dass nur eine der beiden Ligen am Freitagabend das Saison-Finale bestreitet.

 

Das Sportgericht

Anton Heckner, Vorsitzender des Bezirks-Sportgerichts, informierte über die Sportsgerichts-Fälle in den beiden Ligen. Insgesamt nehmen die Fälle zu, größer ist der Zuwachs im Osten (2021/22: 30 Fälle – 2022/23: 41 Fälle) als im Westen (2021/22: 33 Fälle – 2022/23: 26 Fälle). Allerdings wurde in der Bezirksliga West eine Zeitstrafe über 15 Monate für einen Spieler ausgesprochen. Bei den betroffenen Fällen liegen im Osten der SV Schöfweg und der 1. FC Passau (6 Fälle) vorne, im Westen behandelte das Sportgericht sechs Fälle des TuS Walburgskirchen. Heckner wies in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich darauf hin, dass das Abbrennen von Pyro mindestens mit 300 Euro bestraft werde. „Sagt’s euren Leuten, dass sie den Unsinn lassen sollen.“

 

Spielrecht / Spielerpass

Der alte Spielerpass in Papierform ist Vergangenheit, er gilt nur noch in digitaler Form mit einem hochgeladenen Foto, das den Spieler eindeutig identifiziert. Sollte eine Spielberechtigung nicht bis Spielbeginn vorliegen, handelt es sich um einen unzulässigen Spielereinsatz nach §77 Rechts- und Verfahrensordnung – und der wird bestraft, mindestens mit 200 Euro. Im Wiederholungsfall verdoppelt sich der Betrag, ab drei Fällen erfolgt Punktabzug. „Aber da bin ich hinterher. Ich möchte, dass keiner meiner Vereine eine Strafe bezahlt“, sagte Sedlmaier.

Jugendspieler

Der Jahrgang 2005 steht dem Herrenspielbetrieb voll zur Verfügung, kann aber jederzeit in den Junioren eingesetzt werden. Der volljährige A-Jugendliche kann ab dem 1. Juli beliebig eingesetzt werden, unterliegt aber den Regularien des Herrenspielbetriebs. „Wichtig dabei ist: Der unter 18-jährige Jugendliche hat nach wie vor den Status des Jugendspielers. Er darf an einem Tag laut Jugendordnung nur ein Spiel bestreiten“, erklärte der Bezirksspielleiter. Und: Solange ein Fußballer des Jahrgangs 2005 noch 17 Jahre alt ist, benötigt er ein Schreiben vom Arzt und seinen Eltern, die den Einsatz auf dem grünen Rasen billigen – und den Verein vor möglichen Regress-Ansprüchen schützt. Ein Jugendspieler des Jahrgangs 2006 darf erst bei den Herren eingesetzt werden, wenn er 18 Jahre alt ist – also frühestens 2024. Wichtig: In einer Mannschaft dürfen nur drei Spieler des Jahrgangs 2005 auf dem Platz stehen, fügte Sedlmaier hinzu.



Relegation

Nach der Relegation ist vor der Relegation: Um die „Verdachtsspiele“ und das Pensum für einige Teilnehmer zu minimieren – so musste etwa der SV Auerbach binnen sieben Tagen drei Relegationspartien bestreiten –, werden die Relegationsspiele zur Bezirksliga wie folgt terminiert: Runde 1 (4 Paarungen) am Freitag, 24. Mai, Runde 2 (2 Paarungen) am Dienstag, 28. Mai (falls notwendig) und Runde 3 (1 Paarung) am Freitag, 31. Mai (falls notwendig).

Eintrittspreise

Franz Fuchsbrunner, Sportlicher Leiter des TSV Langquaid, hatte vor der Tagung alle West-Bezirksligisten nach ihrer Meinung gefragt, ob die bisherigen Eintrittspreise weiter gelten sollen. Danach zahlten „Männer“ 6 Euro, „Ermäßigte“ (Frauen, Rentner, Studenten, Schüler) vier Euro. Dem widersprachen die Vereine, laut Fuchsbrunner schlugen sie vor: 7 Euro für Männer und Frauen, 5 Euro für die „Ermäßigten“. Doch bei der Versammlung in Teisbach regte sich Widerspruch. Einzelne Vertreter wiesen darauf hin, dass damit Probleme an der Tageskasse programmiert seien, weil offenbar einige Frauen nicht einsehen würden, dass sie genauso viel zahlen müssten wie das männliche Geschlecht. Und: „Frauen arbeiten häufiger Teilzeit und haben weniger Geld“, so eine Meinung. Andere Vereins-Vertreter sprachen sich indes dafür aus, dass die Gleichberechtigung auch im Amateurfußball Einzug halten könnte, „beim FC Bayern müssen Frauen und Männer ja auch dasselbe zahlen“, sagte ein Teilnehmer.



Die klare Mehrheit der West-Vereine folgte diesem Ansinnen bei der Versammlung indes nicht. So gelten für die neue „West“-Saison diese Eintrittspreise: „Männer“ 7 Euro, „Ermäßigte“ (Frauen, Rentner, Studenten, Schüler) 5 Euro. Die Bezirksliga Ost stimmte eigens ab, folgte dem West-Beschluss. So gelten auch in dieser Liga in zwei Wochen die neuen, erhöhten Eintrittspreise.

 

Quelle: heimatsport.de -- Michael Scherer

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Veröffentlichung

Mo, 10. Juli 2023

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