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Bezirksliga Ost: Künzing nimmt Favoritenrolle an – Grafenau sucht neuen Bumberger – „Deandorf“ mit Potenzial und Physis

Zwei Absteiger, ein Aufsteiger und zehn neue Trainer (bei neun Klubs), die ab sofort besonders im Fokus stehen. Denn die Bezirksliga Ost ist die am meisten beachtete Fußball-Klasse im niederbayerischen Amateurfußball. 16 Mannschaften aus den Landkreisen Deggendorf (drei), Freyung-Grafenau (fünf), Regen (zwei) und Passau (sechs) dürfen sich auf tolle Kulissen (Schnitt im Vorjahr mehr als 250 Zuschauer) freuen.

Eine Woche vor dem Saisonstart (19. bis 21. Juli) hat sich die Heimatzeitung bei den Klubs nach der Stimmungslage erkundigt. Das Resultat: In der Bezirksliga Ost ist eigentlich nichts sicher. Zu ausgeglichen sei die Liga, zu unvorhersehbar die Spielverläufe. Dennoch wird drei Teams die Favoritenrolle im Aufstiegsrennen zugeschoben: FC Künzing, Spvgg Ruhmannsfelden und DJK Vornbach wurden als häufigste Meister-Kandidaten genannt. Aber auch Vorjahresvizemeister SV Hutthurm sollte ein Wörtchen mitreden im Kampf um die vorderen Tabellenplätze. Wer sich was zutraut und wie die einzelnen Coaches die jeweiligen Ziele erreichen wollen, lesen Sie in den Einzelportraits der 16 Ost-Bezirksligisten. Teil 2 mit den weiteren acht Teams von Obernzell bis Waldkirchen lesen Sie am Sonntag, 14. Juli, an dieser Stelle.

 

 

SV Garham

Angeführt von Torgarant Niklas Zankl haben die Garhamer eine sorgenfreie erste Bezirksliga-Saison (Platz 8 und mit Finaleinzug im Kreispokal) hingelegt und dementsprechend ist die Aufstiegseuphorie nur langsam abgeflaut. Spielertrainer Jonas Moser schreckt daher die Annahme, dass das zweite Jahr schwieriger sei, nicht auf: „Wir haben durch junge und neue Spieler für frischen Wind im Kader gesorgt“, berichtet der 28-Jährige, der das SVG-Schiff seit drei Jahren klug steuert. Moser weiß, was sein Team leisten muss, damit keine Abstiegsangst aufkommt: „Von Anfang an Vollgas geben.“ Mit einem ertragreichen Start könnte der SVG angesichts des Auftaktprogramms (Ruhmannsfelden, Vornbach, Künzing) wieder viele wieder überraschen. Meister-Kandidaten: Ruhmannsfelden, Vornbach und Künzing.ä

 

TSV Grafenau

Zwei Spielzeiten nacheinander fanden sich die „Stodbärn“ im Abstiegskampf wieder und zogen den Kopf gerade noch aus der Schlinge. Rückkehrer Alexander Adam (37) befürchtet, dass die Grafenauer wieder um jeden Punkt hart kämpfen müssten. Adams Eindruck verstärkt eine „schleppend verlaufende Vorbereitung“. Mit Tobias Schopf, Marco Fernandes de Lima und Johannes Vogl haben sich drei Stammspieler verabschiedet, auch der beste Torjäger des Vorjahres, Jonas Bumberger (SG Saldenburg), zog das Trikot mit dem Bären im Wappen aus. Daher wird sich das neue Team, das von Adam und Schaldings Ex-Kapitän Sebastian Raml (26; spielender Coach) trainiert wird, erst finden müssen. Zumal mit Gustavo Borba Pedra (30), Andreas Simmet (29) und Florian Schrepel (26) drei neue Offensivkräfte aus Kreis- oder A-Klasse kommen und wohl etwas Zeit brauchen werden, um im Oberhaus des niederbayerischen Fußballs ihren Torinstinkt einsetzen zu können. Meister-Kandidaten: Künzing und Vornbach.

 

SV Grainet

Hinter Hannes Gastinger (38) und seiner Mannschaft liegt eine „außergewöhnlich gute Saison“ (Platz 4). Dem Team um Kapitän Christoph Seibold (29) traut man eine ähnlich erfolgreiche Spielzeit zu, aber der Trainer ist zurückhaltend: „Ich denke, die Liga ist durch die beiden Absteiger nochmal stärker geworden und ohnehin sehr ausgeglichen“, sagt Gastinger. Das Ziel sei, „nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben“. Im Kader hat sich kaum etwas geändert, Abwehrspieler Sebastian Kölbl (20; Schönbrunn) ist der einzige Neuzugang. Daher ist das Team etwas geschrumpft, denn vier Spieler verließen den Verein. Ein Kicker bereitet Gastinger aktuell Sorgen: Mit Alexander Fuchs (24) laboriert der treffsicherste Stürmer der Vor-Saison an einer unkalkulierbaren Verletzung (Bauchmuskel- und Schambeinentzündung). „Er hat bislang kein Training gemacht und daher müssen wir unseren einzig echten Mittelstürmer ersetzen“, berichtet der SVG-Coach. Dennoch: „Wir haben eine stabile Defensive und auch ansehnlich Fußball gespielt, daher möchten wir natürlich wieder so gut sein wie im Vorjahr.“ Meister-Kandidaten: Künzing, Ruhmannsfelden und Vornbach.

 

SV Hutthurm

Als Vizemeister gehören die Hutthurmer zum Favoritenkreis und Spielertrainer Albert Krenn (38) weiß, dass sein Team die Fähigkeiten dazu hat. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt der nach seinem Kreuzbandriss noch nicht einsatzfähige Coach, gesteht jedoch im gleichen Atemzug, dass man noch auf der Suche nach Verstärkungen sei. Grund dafür sind nicht nur Abgänge (Max Freund, Stefan Jungbauer, Stefan Pecher), sondern auch mehrere teils langzeitverletzte Akteure (neben Krenn Andreas Kronawitter, Matthias Kühberger, Dustin Lippert und Philipp Weber). Darum wird man erst sehen, ob der SVH seine PS wieder auf den Rasen bringt. „Die Vorbereitung konnten wir nicht durchziehen, wie ich mir das erhofft habe“, erzählt Krenn, der analysiert hat: „Dass wir in Summe viel zu viele Tore kassiert haben letzte Saison.“ Über die offensiven Qualitäten gibt es dagegen keine Zweifel. Zumal der SV Hutthurm mit Maximilian Schiller (22, FC Tittling) den letztjährigen Torschützenkönig der Kreisliga Passau verpflichtete. Meister-Kandidaten: Vornbach und Künzing.

 

FC Künzing

Titelfavorit? Na klar! In Künzing weht nach einem ruhigen Jahr (Platz 5) ein frischer Wind. Für diesen sorgen die Verstärkungen: Nicht viele, aber fundamentale. Zum einen haben die „Römer“ mit Torwart Daniel Schedlbauer (27, SV Schalding) für einen Transferhammer gesorgt. Mit ihm, Spielertrainer Fabian Burmberger in der Abwehr, Simon Kröninger im Zentrum und Christian Seidl im Sturm haben die Künzinger eine Achse, die in der Bezirksliga ihresgleichen sucht. Nicht zu vergessen Rückkehrer Andreas Drexler (27, SV Schalding). Fakten, die für einen Titelanspruch sprechen. „Wir wollen unter die ersten fünf“, sagt der neben Roland Winberger für die sportlichen Geschicke gleichberechtigt zuständige Daniel Seidl. Meister-Kandidaten: Hutthurm, Ruhmannsfelden und Vornbach.

 

TSV Mauth

Mit etwas breiterem Kader und neuem Coach Stephan Philipp (37) streben die Mauther nach der Saison 22/23, als sie nie aus dem gesicherten Mittelfeld zu verdrängen waren. Die Voraussetzungen sind gut, meint Philipp: „Die Mannschaft ist eingespielt, durch die Neuzugänge haben wir mehr Alternativen.“ Auch Kapitän Niko Herzig (31) sammelte nach knapp zweijähriger Verletzungspause erste Testspielminuten. Es geht in die richtige Richtung beim TSV, wie drei Siege in drei Testspielen belegen. „Die waren zwar gegen unterklassige Teams, aber es ist fürs Selbstvertrauen immer gut, wenn man viele Tore schießt“, merkt Philipp nach den Erfolgen über SV Habischried (5:3), DJK Passau-West (4:2) und SG Neudorf/Neuschönau (7:0) an. Meister-Kandidaten: Künzing, Vornbach, Grainet, Hutthurm.

 

Spvgg Niederalteich

In Niederalteich kommen sie 2024 nicht zur Ruhe: Zwei Trainerwechsel, dazwischen ein nervenaufreibender Saisonendspurt mit erfolgreicher Relegation. Nun soll es Günther Himpsl (66) richten, der am Freitag als kurzfristig verpflichteter Coach vorgestellt wurde. Nicht nur deshalb haben die Verantwortlichen der Spvgg nur den Klassenerhalt im Kopf. Alles andere wäre Träumerei, zumal mit Marcel Müller (22) und Luca Kapfenberger (19) zwei ganz wichtige Kräfte vorerst verletzt fehlen. Aber die Mannschaft um Co-Spielertrainer Andreas Obermeier (26) ist aus dem Vorjahr zusammengeblieben und hat gezeigt, dass sie bezirksliga-tauglich ist. Meister-Kandidaten: Künzing und Hutthurm

 

TSV DJK Oberdiendorf

Als einziger Aufsteiger mischt sich „Deandorf“ unter die Ost-Bezirksligisten und wer den Hauzenberger Gemeindeteil und seine Fußballer kennt, weiß: Oberdiendorf steht für aufsehenerregenden Fußball. Oberdiendorf tritt als Außenseiter an, ein mehrjähriger Verbleib auf der Bezirksbühne ist jedoch nicht ausgeschlossen. Der neue Trainer Meiko Wandl erklärt warum: „Wir haben eine gute Altersstruktur, eine eingespielte Mannschaft und der Zusammenhalt im Verein ist riesig.“ Wandl, zuletzt Coach der U19 der JFG Unterer Donauwald, trainierte einen Großteil der Spieler bereits in der Jugend und vermag das Potenzial einzuschätzen – aber auch die Qualität der Bezirksliga. „Wir müssen physisch zulegen, daran haben wir in der Vorbereitung gearbeitet“, berichtet der 42-Jährige. Auf die Gegner wartet ein Neuling mit starkem zwölften Mann. Die Kicker in weiß und blau des Passauer Kreisliga-Meisters um ihre brandgefährlichen Angreifer Fabian Schwarz (22), Dominik Hellauer (24) und Alessandro Maier (19) können auf ihre Fans zählen. Meister-Kandidaten: Ruhmannsfelden und Vornbach.

 

1. Spieltag / Freitag, 19. Juli, 18.30 Uhr: Oberdiendorf – Obernzell-Erlau, Hutthurm – Waldkirchen; 19 Uhr: Mauth – Niederalteich; Samstag, 20. Juli, 15 Uhr: Garham – Osterhofen, Ruhmannsfelden – Oberpolling, Künzing – Regen; 16 Uhr: Vornbach – Grafenau; 17 Uhr: Schöfweg – Grainet.
2. Spieltag / Freitag, 26. Juli, 18.30 Uhr: Regen – Hutthurm, Oberpolling – Vornbach; 19 Uhr: Grafenau – Oberdiendorf; Samstag, 27. Juli, 14 Uhr: Waldkirchen – Ruhmannsfelden, Osterhofen – Künzing; 15 Uhr: Grainet – Garham; 16 Uhr: Obernzell-Erlau – Mauth, Niederalteich – Schöfweg.

 

Quelle: pnp.de -- Michael Duschl - Franz Nagl

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Veröffentlichung

Sa, 13. Juli 2024

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