Abstiegsangst im Bayerwald: Vor dem Derby-Wochenende brennt’s gewaltig − auch mit Blick auf die Relegation
Wie viele Freyung-Grafenauer Bezirksligisten steigen heuer ab? Von sechs Teams stecken vier im Abstiegskampf, mindestens für zwei ist die Lage prekär: Die punktgleichen Fußballer des SV Schöfweg und SV Perlesreut hecheln mit SV Schalding II der Konkurrenz hinterher. Am Samstag stehen sie wieder einem Landkreis-Rivalen gegenüber.
Die Schöfweger empfangen die „Stodbärn“ aus Grafenau (Anstoß 17 Uhr), die in der gleichen misslichen Lage stecken, obwohl sie fünf Punkte mehr haben. Am frühen Nachmittag (ab 14.30 Uhr) treten die Perlesreuter in Waldkirchen an. Und der 26. Spieltag hat sogar ein drittes Derby im Programm: Mauth gegen Grainet (14 Uhr). Den Mauthern steht sogar eine echte Derby-Woche ins Haus, denn am Dienstag reisen sie zum Nachholspiel nach Perlesreut (18 Uhr) und nächsten Samstag geht es nach Grafenau. Wenn die Mannschaft von Trainer Christian Mandl ihre Serie von sechs ungeschlagenen Spielen fortsetzen kann, dürfte sie den Klassenerhalt in der Tasche haben.
23 von insgesamt 30 Freyung-Grafenauer Derbys in der laufenden Saison der Bezirksliga Ost sind gespielt und die Mauther haben nach Grainet (16 Punkte aus acht Derbys) die meisten Punkte aus diesen Duellen erobert (13 aus sieben Spielen). Dahinter folgen Schöfweg (zwölf aus neun), Waldkirchen (zehn aus sieben), Grafenau (acht aus sieben) und Perlesreut (sieben aus acht). Weitere Fakten zu den Nachbarduellen lesen Sie in unserer Grafik.
Während die Waldkirchner fernab von Auf- und Abstiegskampf den Endspurt ohne Druck angehen können, läuft der SV Grainet noch im Rennen um die Plätze 1 und 2 mit. Die Graineter haben ein machbares Restprogramm und weil sich die Konkurrenten in den nächsten beiden Wochen die Punkte gegenseitig wegnehmen, gute Chancen auf die Aufstiegsrelegation – es wäre die erste zur Landesliga der Vereinsgeschichte.
In erster Linie blicken die Fußball-Fans aus dem FRG-Landkreis gen Tabellenende, wo Mauth, Grafenau, Schöfweg und Perlesreut um den Klassenverbleib kämpfen. Es ist praktisch ausgeschlossen, dass es alle schaffen, immerhin dürfte Mauth im schlimmsten Fall „nur“ auf einen Relegationsrang abrutschen. Die anderen Drei dagegen werden wahrscheinlich maximal die Relegation erreichen. Zur Erinnerung: Zwei Teams steigen direkt ab, zwei spielen mit den West-Bezirksligisten sowie vier Kreisliga-Vizemeistern in der Relegation. Die dürfte heuer hart werden, weil es möglich ist, dass aus der Landesliga mehrere niederbayerische Teams den direkten Klassenerhalt nicht packen, so dass in der Relegation zur Bezirksliga nur ein Platz ausgespielt wird.
Künzing: Entwicklung im Vordergrund
Der FC Künzing spielt eine Runde mit Höhen und Tiefen, bleibt insgesamt hinter den eigenen Ansprüchen. Nach Jahren des sportlichen Erfolges mit vorderen Tabellenplatzierungen und Relegationswahnsinn erlebt der Verein ein eher ruhiges Jahr. Das 6:2 gegen FC Obernzell-Erlau beweist jedoch, was in der Truppe des Trainergespanns Süß/Burmberger steckt. Herausragend dabei war abermals Christian Seidl der allein vier Treffer beisteuerte und auch in dieser Saison mit 30 Toren weit vor allen anderen Angreifern der Liga steht.
Sein Club steht dafür im Niemandsland der Tabelle auf Platz sieben. Was geht noch für den FCK in dieser Saison? „In erster Linie steht diese Saison weiterhin die Entwicklung im Vordergrund, allerdings wollen wir uns zum Schluss schon noch den bestmöglichen Tabellenplatz sichern. Das wäre ein Platz unter den ersten sechs Mannschaften“, sagt der sportliche Leiter Daniel Seidl.
Gegen Niederalteich will Künzing die Scharte aus dem vergangenen Sommer auswetzen. „Das Hinspiel war eines unserer schwächsten Saisonspiele, da haben wir vieles vermissen lassen, was man gerade in so einem Landkreisderby auf den Platz bringen muss. Daher wollen wir uns für diese Niederlage natürlich revanchieren und ein anderes Gesicht als im Hinspiel zeigen“, gibt Seidl vor. Ausfallen werden Alexander Winberger, Oliver Winnerl und Florian Rockinger, die sich nach längeren Zwangspausen noch im Aufbau befinden, und der verletzte Simon Kröninger. Hinter den Angreifern Thomas Obernhuber und Leon Weigl steht noch ein Fragezeichen.
Alexander Galle erleidet Mittelfußbruch
Zwei nach Ansicht von Spielertrainer Jürgen Knödlseder „unglückliche Niederlagen“ hat sich de SV Oberpolling zuletzt gegen Waldkirchen (1:2) und in Mauth (0:1) eingehandelt. „Wir waren in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft. Trotzdem ist es an der Zeit, dass wir beim heimstarken FC Obernzell-Erlau wieder ins Erfolgsgleis zurück finden. Wir wollen hier zumindest einen Punkt mitnehmen“, sagt der Coach. Es muss diesmal auf Jonas Haupt, Christoph Brenninger, Daniel Eder, Dominik Marold und Fabian Hönl verzichten. Der Gastgeber möchte beweisen, dass er die 2:6-Abfuhr in Künzing verdaut hat. „Im Vergleich dazu müssen wir uns zu 100 Prozent steigern, Lösungen finden gegen ein kompaktes Team und generell wieder in die Zweikämpfe kommen“, fordert Trainer Alexander Galle von seinem Team. Der 31-Jährige Defensiv-Recke hat sich vor vier Wochen beim 2:0-Sieg gegen den SV Schöfweg einen Mittelfußbruch zugezogen und wurde am Dienstag operiert. Zudem fehlen Lukas Steinburg und Timo Stadler.
Als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet Garhams Spielertrainer Jonas Moser das jüngste 1:1 gegen den 1.FC Passau. Schnellstmöglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einsammeln, lautet die Devise beim Aufsteiger. Erste Möglichkeit ist das Samstags-Match beim TSV Regen. Dort hat sich der Verein von Coach Erich Vogl getrennt, vorerst übernehmen Andreas Greil und Patrick Rott die Verantwortung. Dabei fehlen beim SVG Florian Peter und Simon Lieb.
„Nachlegen nach dem Last-Minute-Sieg in Niederalteich.“ Das erwartet Trainer Albert Krenn von seinen Hutthurmern, die aber am Sonntag beim SV Schalding II erneut einen unangenehmen Gegner knacken müssen. „Die Schaldinger werden im Abstiegskampf um jeden Punkt fighten. Wir wollen die Aufgabe fokussiert angehen und versuchen, die Fehler in der Defensive zu minimieren“, führt Krenn aus. Nicht mit dabei ist Max Freund.
Quelle: Heimatsport.de− He, fn
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